„Tu Gutes und rede drüber“ – Rückblick auf die 31. „Anima“ in Dresden

Der Dresdner Trickfilmer Dr. Jörg Herrmann ist einer der Mentoren, die seit Jahren die ANIMA unterstützen. (Quelle: VFS)Dresden/Ingolstadt, 02.05.13.
Bereits zum 31. Mal fand in diesem Jahr die internationale Trickfilmwerkstatt „ANIMA“ in Dresden statt. Junge Trickfilmer aus Deutschland, Polen und aus einem Drittland wie Russland, Ukraine, Österreich, Tschechien oder Georgien kommen dabei in Dresden zusammen, um ein Woche lang gemeinsam zu arbeiten. Der „BDFA-Report“ brachte nun einen ausführlichen Bericht über die diesjährige Veranstaltung, den wir hier in Auszügen widergeben.

 

Von Rainer Hässelbarth

 

Rolf Birn und die ANIMA aus dem Filmclub „Fantasia Dresden e.V.“. Anfang 2000 wurde der Verein in Dresden gegründet. Ziel ist es kreative junge Leute bei der Umsetzung von künstlerischen Arbeiten im Bereich Film, Video und Multimedia zu unterstützen. In internationalen, nationalen und regionalen Workshops sollen junge, kreative Filmschaffende gemeinsame und eigene Arbeiten verwirklichen. Ein wesentlicher Bestandteil der Workshops des Fantasia Dresden e.V. sind die Begegnungen und der Austausch zwischen den Teilnehmern um verschiedene Lebensweisen und Meinungen zu erfahren und zu diskutieren. Der Dialog und das gemeinsame Schaffen stehen im Vordergrund.

Seit 1982 kommen über 30 junge Trickfilmer aus Deutschland und Polen und aus einem Drittland wie Russland, Ukraine, Österreich, Tschechien oder Georgien nach Dresden, um am internationalen Trickfilmworkshop ANIMA teilzunehmen. Die ANIMA ist eine Begegnung junger Leute von 12 bis 26 Jahren im Rahmen einer Kreativ-Trickfilmwerkstatt. Ziel der Werkstatt ist das Kennen- und Verstehen-Lernen Jugendlicher bei der intensiven Beschäftigung mit dem Trickfilm im Kreis Gleichgesinnter. Die Teilnehmer setzen eine Woche lang unter professioneller Anleitung ihre Trickfilmideen um.

Alles Trick – auch bei der 31. Trickfilmwerkstatt ANIMA 2013 drehte sich alles wieder um das Thema Trickfilm. Am 02. Februar 2013 startete der legendäre Workshop wieder mit zahlreichen Teilnehmern aus Polen, Russland und natürlich auch aus Deutschland. Als besondere Gäste sind in diesem Jahr junge Trickfilmer aus der Ukraine angereist. Die Eröffnung im Medienkulturhaus in Dresden bot Gelegenheit, sich kennenzulernen und erste Ideen für die Arbeit in der Woche vorzustellen. Rolf Birn, langjähriger Leiter der ANIMA und des Dresdner Trickfilmstudios „Fantasia“ begrüßte die Teilnehmer und Gäste herzlich und spornte alle an, kreative und ungewöhnliche Trickfilme zu gestalten. Den ersten emotionalen Einstieg gab Damian am Piano. Er gestaltet seit mehreren Jahren die Sounds und Geräusche für die ANIMA Trickfilme. Betreut werden die jungen Kreativen von den professionellen Trickfilmern Ulf Grenzer, Lutz Stützner und Dr. Jörg Herrmann.

Diese nun 31. ANIMA wurde vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden unterstützt. Nach der Eröffnung begannen die Teilnehmer sogleich mit der Arbeit. Traditionell entsteht als Gemeinschaftsarbeit am Anfang jeder ANIMA ein Kettenfilm, an dem alle Teilnehmer mitarbeiten. Bis zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am Samstag, 9. Februar um 17.00 Uhr in den Technischen Sammlungen Dresden war nun für alle viel zu tun, damit die eigenen Ideen in den unterschiedlichsten Techniken umgesetzt und verfilmt werden konnten.

Zum wiederholten Mal konnten Trickfilme aus der ANIMA-Werkstatt Preise und Auszeichnungen holen. In Waiblingen hat nun „Marionette“ Gold erhalten und wurde als bester Trickfilm mit dem Wanderpokal ausgezeichnet. „ICECREAM“ hatte Silber bekommen und wurde ebenfalls zu den DAFF delegiert.

31 Jahre lang eine Trickfilmwerkstatt mit internationaler Beteiligung zu organisieren, zumal noch mit Kindern und Jugendlichen, das erfordert nicht nur Ausdauer, sondern auch viel, viel Herzblut. Rolf Birn kann eigentlich nicht genug gedankt werden für seine unermüdliche Arbeit, seinen Enthusiasmus. Und wie oft sind finanzielle Zusagen nicht oder auch nur gekürzt eingehalten worden. Schade, dass im Bundesverband diese Arbeit in Dresden mit jungen Leuten so wenig beachtet wird.

 

Quelle: BDFA-Report, Onlinedienst v. 02.05.2013