Filmpremiere in Pirna: „Eine Krone kehrt zurück“

„Eine Krone kehrt zurück“: Feierliche Premiere in Pirna (Foto: PFVC/Michael Breuel)Pirna, 11.03.2012.
In Anwesenheit der Autoren fand am 11. März im Filmpalast Pirna die feierliche Premiere des Dokumentarfilms „Eine Krone kehrt zurück“ statt. Der Streifen ist eine Arbeit des Pirnaer Film- und Video-Clubs (PFVC) und befasst sich mit der Rekonstruktion des Stadtschlosses Pirna-Sonnenstein, das nunmehr Sitz des Landratsamtes ist.

 

Neben Landrat Michael Geisler (CDU) waren zahreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Kultur der Einladung zur Premiere gefolgt. So auch der Vorsitzende des Video- und Filmverbandes Sachsen e.V. Burkhard Schmidtke und zahlreiche weitere Mitglieder des Landesvorstandes.

Anderthalb Jahre Dreharbeiten

Rund anderthalb Jahre – von 2009 bis 2011 – dauerten die Arbeiten zur Rekonstruktion, Sanierung und zum Ausbau des historischen Ensembles in Pirna, das letztlich Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde. Und genauso lange hatten sich die Pirnaer Film- und Videofreunde regelmäßig – mit Kamera und Mikrofon „bewaffnet“ – bei Wind und Wetter auf die Baustelle begeben, um die Arbeiten in Bild und Ton festzuhalten. Das Ergebnis: Die etwa 34 Minuten lange Dokumentation „Eine Krone kehrt zurück“, die nun ihre feierliche Premiere erlebte.

Diese fand im Rahmen des vierten Kinovormittags der Sächsischen Zeitung statt, zu dem der Saal 4 im Pirnaer Filmpalast mit 120 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt war. Im Programm liefen außerdem Filme aus dem Archiv des Vereins. Den Höhepunkt stellte allerdings die feierliche Übergabe des Filmmaterials und einer Foto-Begleitdokumentation zur Rekostruktion des Schlosses Sonnenstein an Landrat Geisler und die anschließende Vorführung des Filmes „Eine Krone kehrt zurück“ dar.

Ein „Oscar“ für den Pirnaer Filmklub

Zeichen der Anerkennung: Ein kleiner „Oscar“ für die Pirnaer Filmamateure – Landrat Geißler (rechts) überreicht ihn an Werner Reichelt (Foto: PFVC/Michael Breul)Zum Zeichen der Anerkennung und als Dank überreichte Landrat Geisler im Gegenzug einen kleinen „Oscar“, der von Werner Reichelt, dem den Leiter der Amateurfilmgruppe, entgegengenommen wurde. „Ich danke Ihnen für das außerordentliche Engagement, was Sie in die Erstellung des Filmes, in die Fotodokumentation sowie in die baubegleitenden Dokumente gesteckt haben. Sie konnten damit ein Stück Pirnaer Geschichte auf unverwechselbare und individuelle Art und Weise festhalten“, so Geisler.

Der Filmclub ist im Übrigen auf ganz besondere Weise mit dem Pirnaer Schloss verbunden: Jahrzehntelang war das Areal des Schlosses durch den VEB Strömungsmaschinen Pirna bzw. dessen Vorgänger- und Nachfolgebetriebe genutzt worden – und der Pirnaer Film- und Video-Club ist nach der Wende aus dem Betriebsfilmstudio dieses Werkes hervorgegangen. Dieses Studio wiederum hatte seine Räume seit den 50er Jahren lange Zeit in der 3. Etage des Elbflügels und damit in dem Teil des Schlosses, der jetzt das Landratsamt beherbergt.

Bereits in den 1980er Jahren hatten die Amateurfilmer aus Pirna mit einer ähnlichen Arbeit auf sich aufmerksam gemacht: Damals dokumentierten sie über sieben Jahre hinweg den Wiederaufbau der Dresdner Semperoper und errangen mit diesem Projekt große Anerkennung. (bsj)

 

Bilder:

Werner Reichelt (links) übergibt die Foto-Begleitdokumentation an Landrat Michael Geisler (Foto: PFVC/Michael Breuel)

Landrat Geißler (rechts) überreicht den kleinen „Oscar“ stellvertretend für den PFVC an Werner Reichelt (Foto: PFVC/Michael Breul)

 

Hintergrund: Geschichte des Pirnaer Film- und Video-Clubs e.V. (PFVC)

1956: Im „VEB Entwicklungsbau Pirna“ wird unter dem Namen „So-Fi“ (Sonnenstein-Film) ein Betriebsfilmstudio gegründet.

1957: Das Studio erhält Räume im sogenannten Elbflügel des Schlosses Pirna-Sonnenstein.

1958: In dem Studio wird eine Arbeitsgemeinschaft Kreisfilmschau eingerichtet, die nach dem Vorbild des DEFA-Augenzeugen aktuelle Ereignisse im Kreis dokumentiert. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet im Auftrag der SED-Kreisleitung. Ihre Filme werden zum Teil vom 16mm-Original auf 35mm umkopiert und als regulärer Vorfilm in den Kinos des Kreises gezeigt. Die AG Kreisfilmschau besteht bis 1963.

1960: Das Betriebsfilmstudio wird in von „So-Fi“ in „Betriebsfilmstudio Club 16“ umbenannt.

1967: Der „VEB Entwicklungsbau Pirna“ wird in „VEB Stömungsmaschinen Pirna“ umbenannt.

1990: Die Mitglieder des Betriebsfilmstudios gründen einen eingetragenen Verein – den Pirnaer Film- und Video-Club e.V. –, um die Arbeit des Studios unabhängig von einem Trägerbetrieb fortführen zu können.

1992: Im Zuge den Insolvenz der nunmehrigen „Strömungsmaschinen GmbH Pirna” muss der Verein im Mai 1992 die Studioräume im Schloss Sonnenstein verlassen.