„Klein Hollywood“ in Eilenburg – XXII. Landesmeisterschaft des VFS in Eilenburg

Die Jury der 22. Landesmeisterschaft bei der Filmbesprechung. (Foto: AFG/Rainer Flöter)Eilenburg/Dresden, 26.02.2012.
Am 26. Februar trafen sich Filmbegeisterte aus ganz Sachsen in Eilenburg zur XXII. Landesmeisterschaft des nichtkommerziellen Films in Sachsen. In dem Wettbewerb liefen 15 Beiträge verschiedener Kategorien. Jeweils eine Goldmedaille erhielten die Arbeiten „Blau – weit – großartig – unendlich“ von Dr. Peter Paschke und „Erlebt an der Grenze – gestern und heute“ von Manfred Seifert. Publikumsliebling wurde der Film „Es muss nicht immer Capri sein“ von Hans-Dieter Große.

 

Mit der 22. Ausgabe der Landesmeisterschaften des nichtkommerziellen Films in Sachsen war der Video- und Filmverband Sachsen (VFS) erstmals in Eilenburg zu Gast. Im Programm liefen 15 Beiträge aus den Bereichen Natur, Reportage, Dokumentation oder Spielfilm, die sich zuvor bei Regionalausscheiden qualifiziert hatten.

Eröffnung des Wettbewerbes durch Oberbürgermeister Hubertus Wacker (links) und Burkhard Schmidtke. (Foto: AFG/Rainer Flöter)„Im Mittelpunkt unseres Festivals steht der Film – nicht der ‚große‘, mit viel Geld und Aufwand, nur leider allzuoft ohne große Ideen, produzierte Berufsfilm. Im Mittelpunkt steht der Film, der ohne großes Budget, dafür aber mit viel Liebe, Enthusiasmus und Ideenreichtum gefertigt wurde“, erläutert VFS-Vorsitzender Burkhard Schmidtke der Grundgedanken des Festivals. Und er zog ein durchweg positives Fazit: „Amateurfilme sind eben nicht nur verwackelte Aufnahmen oder der typische Urlaubsstreifen. Unsere Autoren gehen sehr ambitioniert an ihre Themen heran und setzen diese mit Professionalität um.“

Goldmedaillen für Filme aus Eilenburg und Leipzig

Mit einer Goldmedaille wurde der Film „Blau – weit – großartig – unendlich“ von Dr. Peter Paschke ausgezeichnet. In seinem Streifen widmet sich der Autor den Weltmeeren: „Noch immer ist der Mensch sich nur ungenügend bewusst, dass diese einen gewaltigen Einfluss auf das weltweite Klima und die Nahrungsmittelkette haben“, heißt es zu dem knapp 20-minütigen Beitrag aus Eilenburg. Der Film zeigt Menschen, die vom Meer leben und wie sie mit ihm umgehen. Dabei greift der Autor auf gelungene Unterwasseraufnahmen zurück. Vor allem das „Wie“ der Erzählweise habe letztlich überzeugt, so das Urteil der Jury.

Den Preis als Publikumsliebling erhielt Hans-Dieter Große für „Es muss nicht immer Capri sein“. (Foto: AFG/Rainer Flöter)Die jüngere deutsche Geschichte steht im Mittelpunkt des zweiten Filmes, der eine Goldmedaille erringen konnte: „Erlebt an der Grenze – gestern und heute“ von Manfred Seifert aus Leipzig. Darin stellt der Autor den aus Böckwitz
stammenden und später in die Bundesrepublik übergesiedelten Willi Schütte vor, der in seinen Erinnerungen vom Leben im einst durch die innerdeutsche Grenze geteilten Ortes Zicherie-Böckwitz erzählt.

Mit dem Publikumspreis wurde der Beitrag „Es muss nicht immer Capri sein“ von Hans-Dieter Große ausgezeichnet. In seinem Film stellt Große die Region rund um die Mittelmeerinsel Capri vor und dokumentiert eindrucksvoll, dass der Massentourismus heutiger Prägung auf Capri weder für die Einwohner, noch für die Besucher ein reines Vergnügen ist.

Jüngste Preisträger waren Jannis Zimmermann und Tom Rother aus Eilenburg, die mit ihrem Film „Untermieter“ über den Katzennachwuchs im Hause ihrer Großeltern eine Silbermedaille erringen konnten. Für die Preisträger und einige andere Filme steht nun der Weg zu dem Bundesfilmfestivals offen.

VFS-Vorsitzender Schmidtke: „Landesmeisterschaft war ein großer Erfolg“

Eine Medaille für die Jüngsten: Jannis Zimmermann und Tom Rother erhalten Silber für „Untermieter”. (Foto: AFG/Rainer Flöter)Der Filmwettbewerb in Eilenburg fand unter der Schirmherrschaft des Eilenburger Oberbürgermeisters Hubertus Wacker statt. Etwa 150 Zuschauer kamen in den Großen Saal des Bürgerhauses der Stadt, um die ein- bis 20-minütigen Beiträge zu sehen. Im Anschluss an jeden der vier Filmblöcke kam die Jury zu Wort, der die Redakteurin und Schnittmeisterin Erdmute Homann (Oranienbaum), der langjährige Filmamateur Eckhard Bussian (Löbnitz), der Leitende Redakteur Frank Pfütze (Delitzsch), der Kameramann Jürgen Rehberg (Dresden) und der Kameramann und Regisseur Eberhard Teichgräber (Halle) gehörten. Jury-Leiter war Rainer Schubert vom VFS.

VFS-Chef Schmidtke dankte zum Abschluss allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben: Der Stadt Eilenburg, den Mitarbeitern des Bürgerhauses, der Jury und den vielen fleißigen Händen hinter den Kulissen. Ein besonderer Dank ging aber an die Eilenburger Filmamateure ohne deren Engagement und organisatorisches Geschick diese Landesmeisterschaft nicht stattgefunden hätte. Eilenburg sein ein großartiger Austragungsort mit einem tollen Publikum gewesen. „Die Landesmeisterschaft war ein großer Erfolg“, zog Schmidtke sein Resümee und zum Schluss versprach er: „Wir kommen wieder.“

Die nächste Landesmeisterschaft findet – wegen einer Umstellung im Wettbewerbskalender noch in diesem Jahr – am 11. November in Pirna statt. (bsj)

 

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