UNICA 2013 in Südkorea abgesagt

Südkorea zieht die Notbremse: Weltfilmvestspiele 2013 abgesagtDresden/Ingolstadt/Zürich, 24.01.2013.
Die UNICA-Weltfilmfestpiele 2013 in Südkorea wurden abgesagt. Das teilte ein Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Filmautoren (BDFA) in Ingolstadt mit. Nach dessen Angaben ist das UNICA-Komitee nun bemüht, eine Ersatzlösung zu finden.

 

„Die UNICA 2013, die vom 24. August bis zum 1. September in Korea stattfinden sollte, wurde kurzfristig abgesagt. Das UNICA-Komitee ist momentan bemüht, eine bestmögliche Lösung zu finden“, heißt es in einer Mitteilung, die der Pressesprecher des BDFA, Peter Skodawessely, gestern Abend über den Newsletter „BDFA-Report“ verbreitete.

„Gesundheitliche Probleme, sowie Absagen von Unterstützungen“

Als Gründe dafür nennt das UNICA-Komitee „gesundheitliche Probleme, sowie Absagen von Unterstützungen“. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, das der Schatzmeister des Weltfilmverbandes Thomas Kräuchi von Zürich aus an die Mitgliederorganisationen der UNICA versandte. So habe „Herr Chang sich schweren Herzens als Ausrichter zurückziehen“ müssen, heißt es in dem Schreiben.

Offensichtlich gab es bei der Organistaion der diesjährigen UNICA in der Republik Korea (Südkorea) unlösbare Probleme: Ursprünglich war Incheon, westlich von der Hauptstadt Seoul im Norden des Landes und nur wenige Kilometer von der Grenze zur Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) entfernt gelegen, als Austragungsort vorgesehen. Doch dort gab es unüberwindbare Schwierigkeiten. Dann kam mit Goyang, einer nördlich gelegenen Nachbarstadt von Seoul, ein neuer Austragungsort ins Spiel und es schien sich alles zum Guten zu wenden. Noch am 17. Januar dieses Jahres hieß es in einer unter anderem auf der BDFA-Homepage verbreiteten Erklärung des UNICA-Komitees: „Durch neue Verhandlungen und mit der neuen Unterstützung durch die Stadt Goyang haben sich Änderungen [...] ergeben.“ Doch auch diese Hoffnungen haben sich nun zerschlagen. Und so wird es nach 2006 vorerst keine weiteren Weltfilmfestspiele in Südkorea geben.

Traditionsreiche Veranstaltungsreihe

Die Union Internationale du Cinéma (UNICA) ist die unabhängige internationale Organisation des nichtprofessionellen Films. Sie hat sich die Förderung der Herstellung von Filmen und Videos als Instrumente der internationalen Verständigung zum Ziel gesetzt. Sie vertritt ihre Mitgliedsföderationen bei der UNESCO und ist dazu Mitglied des zuständigen UNESCO-Rates. In der UNICA sind derzeit Verbände aus 31 Ländern organisiert. Neben Deutschland sind dies Andorra, Argentinien, Armenien, Belgien, Bulgarien, die Niederlande, die Schweiz, Estland, Finnland, Frankreich, FYR Mazedonien, Großbritannien, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Tschechien, Tunesien, die Ukraine, Ungarn und Usbekistan.

Höhepunkte der UNICA-Jahre sind die Weltfilmfestspiele des nichtkommerziellen Films. Hier zeigt jeder Mitgliedverband eine Filmauswahl mit während des vorangegangenen Jahres in seinem Land hergestellten Beiträgen. Durch eine internationale Jury, der auch professionelle Filmemacher angehören, werden Preise verliehen, die interessantesten Arbeiten werden mit Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen ausgezeichnet.

Die Weltfilmfestspiele fanden zum ersten Mal 1931 in Brüssel statt. Von 1940 bis 1945 durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, werden sie seit dem jährlich veranstaltet. Spitzenreiter der Gastgebernationen ist Deutschland mit acht ausgerichteten Veranstaltungen, gefolgt von Frankreich und der Schweiz mit jeweils sieben Weltfilmfestspielen. Zum ersten Mal in Deutschland fand die UNICA 1936 in Berlin statt. Es folgten 1958 Bad Ems, 1963 Hannover, 1974 Köln, 1982 Aachen und 1989 Baden-Baden in der alten Bundesrepublik sowie 1984 Karl-Marx-Stadt in der DDR. Die bislang letzte UNICA auf deutschem Boden wurde 2004 in Veitshöchheim veranstaltet. Dieses Jahr sollten sie in Südkorea in die 75. Runde gehen. (bsj)